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Van Staa beim Ausgeistern

Im Standard hat kürzlich der Kriminalpsychologe Reinhard Haller erklärt, „weshalb ‚Persönlichkeitsgestörte’ besonders leicht in Toppositionen kommen“:

„In erster Linie wäre es falsch zu behaupten, dass das Leute sind, die erst in ihrem Job so geworden sind. Das Hauptproblem ist, dass in Österreich Menschen, die psychologisch auffällig sind - etwa Hyperaktive oder Menschen mit starken Stimmungsschwankungen, relativ leicht in Führungspositionen kommen. Die große Macht, die diese Leute bekommen, verstärkt ihren Narzissmus noch. Die geraten dann in eine richtige Spielermentalität. Sie waren vorher schon auffallend, aber durch die Riesenverantwortung, die sie nun tragen, geraten sie in eine Art von Höhenrausch.“ (Standard, 29.4.2006)

In seinem Höhenrausch hat van Staa jetzt offenbar noch ein paar Promille zugelegt. Um die Welt, wie sie sich für ihn darstellt, zu retten, will er in den nächsten Tagen allen Ernstes dem DAV und dem ÖAV „Mithaftungserklärungen“ für kommende Hochwasserschäden im Ötztal abverlangen, sollten sie sich weiterhin gegen das Kraftwerksprojekt aussprechen. Kein Lesefehler und kein Schreibfehler! Und falls sie nicht bereit sind, diese Haftungen zu übernehmen, so seine verrückte Idee dahinter, muss er im Ötztal einen Hochwasserspeicher bauen. Nein, das hat ihm kein PR-Berater vorgekaut, auf so etwas kann nur er selber kommen. Immerhin hat er uns damit wissen lassen, dass er selber nicht mehr an die TIWAG-Projekte glaubt. Jetzt braucht er nur noch einen Beschluss der Landesregierung, wonach stärkere Regenfälle künftig ausschließlich hinter seinen Schutzdämmen niederzugehen haben.


Selbstdarstellung im Fachmagazin „WellHotel Tirol“ Nr. 7 (Fotos: Renate Linser)

Mit seiner Kraftwerksoffensive hat van Staa zuletzt schon hoch und dann immer noch höher gepokert. Und jetzt, im Scheitern, legt er noch eins drauf und geht er politisch ein noch größeres Risiko ein: Er spielt ganz offensichtlich mit der Hochwasserkatastrophe und setzt alles auf herbeigesehnte, riesige Unwetter! Das größte Problem, so äußert er sich seit kurzem im kleinen Kreis immer wieder, seien Überschwemmungen, in denen ganz Tirol abzusaufen drohe. Und er müsse das Land retten!
Leute wie er, so der Psychiater Reinhard Haller, „fallen, ohne an die Zukunft zu denken, von einer Aktivität in die nächste. Da entsteht in Wirklichkeit die gleiche Psychodynamik wie bei einem Zocker. Und diese Weltrettungsgedanken sind nichts als ein Abwehrmechanismus.“

Van Staa hat nirgendwo eine Exit-Strategie. Er kann nur immer weiter hinein in die Ausweglosigkeit. Er ist so gemacht, „rettet“ sich sozusagen aus einem Dilemma ins nächstgrößere. Jeder, der ihn einmal erlebt hat, weiß von seiner schweren Persönlichkeitsstörung. Warum schauen trotzdem alle nur zu? Warum treten die Bürgermeister vom – was weiß ich - Paznaun oder Kaunertal bäuchlings bei ihm an? „Das ist ja das Problem“, sagt Haller, der auch ein bekannter Psychotherapeut ist: „Diese Leute wirken nach außen extrem sicher und gut. Ein Kollege von mir hat das einmal den ‚Charme des Persönlichkeitsgestörten’ genannt. Die Leute sind geradezu betörend.“

Wenn man’s dem Parteigeschäftsführer oder einem Landesrat oder Landtagsabgeordneten sagt, dass wir es hier, tagtäglich zum Schaden für unser Land, wirklich mit einem kranken Menschen (nein, ich habe immer wieder von einem „Wahnsinnigen“ gesprochen) zu tun haben, bestreitet das nicht nur keiner von ihnen, sondern sie nicken auch noch zustimmend. Und nicht einer hat ihn mir gegenüber verteidigt. Namen verfügbar. Aber umgekehrt getraut sich auch keiner, ihm zu widersprechen, auch dann nicht, wenn er – wie zuletzt schon krankhaft – mit handgreiflichen Lügen agiert. Oder? „Nein. Ihre beeindruckende Außenwirkung, ihr sicheres, autonomes und suggestives Auftreten hält alle davon ab“, sagt Haller. „Niemand traut sich, solchen Führungskräften auch nur das leiseste Kontra zu geben. Wer auch immer einmal Widerspruch probiert hat, wird das nie wieder tun. Und so geht auch das letzte Korrektiv verloren.“ (Reinhard Haller im Standard, 29.4.2006; das ganze Interview ...)

12.8.2006


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